Donnerstag, 2. August 2018

Tagging

Gestern war der erste Tag, ausgenommen die Tage als ich krank war, an dem ich einfach mal nix gemacht hab ...

Es scheint mir fast, als wenn mir die ständigen Veränderungen durch die Ortswechsel, Zeitzonen und Datumsgrenze, die Hotels und Unterkünfte, die Autos, die Flüge, die Kulturen und Sprache, beginnen zu zusetzen. 

Es ist fast als bekäme ich ein VeränderungsJetlac ...
... viele Dinge werden unbestimmt, so wie bei einem Jetlag die Uhrzeit, die Tageszeit unbestimmt  ist. 
Ich bemerke, ich werde ein wenig fahrig (konfus, oberflächlich, unkonzentriert) die Ereignisse, die Tage, die Orte werden etwas beliebig, beginnen ineinander zu verlaufen.

Vor allem Japan beschleunigt dies. 
Neben Dem, dass ich plötzlich nur noch unter grossen Aufwand mit jemandem reden kann, dass ich jetzt (wieder) auf der linken Strassenseite fahren muss und die Schilder am Weg nur noch selten lesen kann ... ist auch der Wechsel in der Mentalität der Menschen erheblich.

In USA quatscht Dich hier und dort einfach wer an. Die Amerikaner gehen sowieso davon aus, dass jeder englisch kann.
Hier in Japan ... scheinen die Menschen verschlossener.
Das mag einerseits daran liegen, dass ich fremd aussehe für sie, aber scheint es mir auch, untereinander, ein allgemeiner Wesenszug zu sein. Ich spüre viel Zurückhaltung und Scheu und Privatheit. Dabei sind die Männer, und das ist kein rein japanischen Phänomen, noch distanzierter als die Frauen.

Heute, am Strand, fragte mich eine Frau ... die mir einen Moment beim Photographieren zuschaute, ob sie mich vor dem Ocean knipsen solle. Sie war dem Aussehen nach Asiatin ... ob Japanerin oder nicht, dass kann ich nicht sagen. Jedenfalls war das einer der seltenen Momente, dass jemand auf mich zuging und nicht umgekehrt.

In Tokio war das nicht so auffällig. Dort bekam ich hier und dort ein Lächeln oder ein paar Worte.
Im Restaurant ... in Tokio ... sass eine Japanerin (hab sie gefragt ... in Tokio geboren und aufgewachsen) die nicht diesen zurückhaltenden Blick hatte. Sie guckte sich überall neugierig um, mit wachen Augen und sprach Fremde an und mich auch. 
Ich fragte sie ... denn sie konnte gut Englisch ... ob sie eine Zeit im Ausland verbracht habe. Sie hatte ein paar Semester in England studiert ... Europäische Geschichte! So hinterlässt das Reisen seine Spuren ... bis in den Blick hinein ... verändert den Menschen ... meistens zum Guten scheint mir.

Mein EuropäischSein ... nimmt sich fast automatisch zurück hier ... aber andererseits ... ich spüre auch, wie ich mich nicht zurücknehmen möchte, wie ich mal laut sein möchte und lachen und mich benehmen wie immer.

So schwebe ich in den letzten Monat dieser wahnsinnigen Reise hinein.
Noch liegen 2  Woche Okinawa und 3 weitere Stationen vor mir.
... ein wenig Krise gehört dazu !! ... das habe ich gelernt.

Also nochmals:
Gestern war der erste Tag, ausgenommen die Tage als ich krank war, an dem ich einfach mal nix gemacht hab ...
... und ich bekam schon fast ein schlechtes Gewissen!

Also heute dann, gut ausgeruht, bin ich in mein erstes Abenteuer auf Okinawa hingestapft.

Hier kommen die Bilder:


Mein Haus für 2 Wochen ... 2 Etagen ... unten Küche und oben Schlafen
Alles ein wenig angerottet, aber bei der Luftfeuchtigkeit, kein Wunder,
gefällt mir gut und kostet nur 52 $/€/CHF pro Nacht.
Zum Mittagessen bin ich in dieses über 100jährige
japanische Restaurant gefahren. Hat mir Riko, meine
Vermieterin empfohlen
Alles original und kein bisschen verrottet
... schau mal einer an ... man sollte eben nicht überall
Farbe draufschmieren! Holz muss atmen können ..
Bitte klickt in die Bilder hinein zum Vergrössern!


Foto aus dem Internet


Innen ... Foto von mir ...


.. direkt neben meinem Tisch ....

... das auch ....

... bei allen Gästen ...
Reis mit Schweinefleisch, süss ... MisoSoup ... ein sehr kleiner Salat ... vielleicht muss man den aber auch in die Suppe kippen ...  hinten noch kleine, süsse Früchteschnipsel .... die hab ich über das Fleisch gekippt ... ja und das mit den Stäbchen essen ... klappt inzwischen so zu 70%
... ach ja ... es war echt gut ... also das Essen ... ich mag die okinawesische Küche ... irgendwie wie bei Muttern!
... rauf an die Küste ... selber entdeckt ... ohne Reiseführer ...
das "On the Beach CAFÉ" mit free Wifi und dieser Aussicht:
Hammer ... oder??
... und ich war der einzige Gast ... für eine Weile.

... ähm ....

... noch mehr schön geht nu echt nich!

... is ne ganze Menge für eine Tag!
... darum gibts zum Nachtessen nur was aus`m Supermarkt!



... aber immerhin ... alles japanisch !

So bin ich hier doch vielleicht schon mehr angekommen, 
als der Anfang dieses Artikels mich selber vermuten liess.

good morning / good night / good luck / have a great day


geschrieben und gepostet in Daisy`s Inn Howdy, Onna, Okinawa am 2. August 2018 um 20:34h







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